Schuhe aus Apfelleder - eine spannende Vorstellung. Noch interessanter, wenn man die formschönen Schuhe von SASHAY 1:1 sehen und fühlen kann. Auf diese faszinierende Geschäftsidee kam Sibylle Oetiker, studierte Soziologin und Marketingexpertin. Sie gründete als Quereinsteigerin 2020 ihr Startup SASHAY in Zürich. Ihre Motivation für die Gründung, die sie anlässlich einer Veranstaltung vom Verband Frauenunternehmen erläuterte, war so interessant, dass wir Sibylle zu einem Kurzinterview einluden.
SASHAY macht Schuhe aus Apfelleder. Vegan, nachhaltig, fair produziert und trotzdem «schick».
Das Apfelleder wird aus Überresten der Saftproduktion gewonnen und ist im Gegensatz zu gängigem Kunstleder nicht einfach nur aus Plastik, sondern aus einer erneuerbaren Ressource.
Nachhaltigkeit ist aus meiner Sicht aber nicht nur eine Frage des Materials, sondern eine Frage der Einstellung: Wir versuchen, die gesamte Wertschöpfungskette bei SASHAY so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dazu gehören auch faire Arbeitsbedingungen, umweltfreundliche Verpackungen und ein klimaneutraler Versand. Wir produzieren z.B. in kleineren, inhabergeführten und nachhaltigen Betrieben in Portugal und verwenden nur recycelte und recyclebare Verpackungen.
Ein Zeitungsartikel über die Lederindustrie hat alles ins Rollen gebracht. Wegen der Auswirkungen der Lederproduktion auf Umwelt, Tier und Mensch habe ich für mich entschieden, dass es in Zukunft nicht mehr unbedingt Leder sein muss. Ich wollte mir dann ein Paar vegane Pumps kaufen und habe festgestellt, dass diese meist einfach nur aus Plastik bestehen. Das ist zwar vegan, aber aus meiner Sicht zu wenig nachhaltig. Also habe ich angefangen zu recherchieren, bin auf diese innovativen pflanzenbasierten Lederalternativen gestossen und habe gemerkt, dass noch niemand klassische Schuhe daraus herstellt. Also habe ich mich mit Material- und Schuhproduzenten vernetzt und kurzerhand selbst für Abhilfe gesorgt.
Dass ich etwas bewegen und dabei meinen eigenen Werten treu bleiben kann. Ein Startup von der Idee bis hin zu einer Marke und einem kleinen Unternehmen aufzubauen, macht sehr viel Freude und ist enorm vielseitig. Ich habe das Gefühl, dass ich dabei mein volles Potential ausschöpfen kann und das ist unglaublich sinnstiftend. Ich darf mich jeden Tag weiterentwickeln und meine Lernkurve ist so steil wie noch nie in meinem Leben zuvor. Und dabei tue ich gleichzeitig etwas Gutes.
Meine Vision ist es, mit SASHAY eine nachhaltige Alternative für klassische Lederwaren zu schaffen.
Ich bin mit klassischen Damenschuhen in der Schweiz gestartet. Das Potential ist meines Erachtens aber riesig: Herrenschuhe, Taschen, Gürtel und Kleidung wie z.B. Jacken oder Hosen - vielleicht irgendwann weltweit. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Dazu möchte ich einen konkreten Beitrag leisten.
Wer sich tiefer mit der veganen Lederindustrie beschäftigen möchte, der findet nachfolgend einen kleinen Kosthappen: Der vegane Textilmarkt soll bis 2025, laut einer Studie von Infinium Global Research, auf einen weltweiten Gesamtwert von 89,6 Milliarden Dollar ansteigen, die vegane Lederindustrie soll in den kommenden fünf Jahren eine durchschnittliche Wachstumsrate von 49,9 Prozent haben.
Interview © Autorenduo Prof. Veronika Bellone & Thomas Matla für www.tinystartup.ch
Ein Pro Bono Projekt von
Prof. Veronika Bellone & Thomas Matla
»Weil aus den kleinsten Start-ups, Grosses entstehen kann!«
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