Diese spontane Antwort kam aus dem Studierendenpublikum bei der Besprechung einer Fallstudie eines anderen Tiny-Startups, «no normal coffee», das Kaffee in der Tube anbietet. Die Antwort verlangte natürlich nach weiteren Informationen, neben «Tubeschruberi» gibt es nämlich auch «Tütenhüter». Dahinter steht ein echtes «Swiss-Made-Startup» namens «böörds».
Sandra Gschwend und Christian Diethelm gründeten die Firma böörds AG im Juli 2018. Seit dem Sommer 2019 ist Sandra mit böörds selbstständig und seit August 2024 Alleininhaberin der Firma. Wie es zum Namen kam und was das böörds ansonsten ausmacht, erzählt uns Sandra im folgenden Interview.
Christian und ich hatten die Idee für den Tütenhüter auf unserer Reise durch Thailand 2018 gehabt. Dass unser Startup «böörds» heissen wird, war uns da bereits klar. Inspiriert von den Songs vom Peter Reber und seinen Liedern «e Vögel ohni Flügel» und «dChinder vom Kolumbus» sowie Gölä’s Hit «uf u dervo» haben wir Vögel als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit gewählt. Wir wollten unserem Startup auch gerne Flügel verleihen und deswegen haben wir uns für «böörds» entschieden. Auch, weil wir mit den zwei «öö» die Dualität von Christian und mir ausdrücken konnten. Mit dem Ausstieg von Christian 2024 haben die zwei «öö» einen neuen Stellenwert bekommen. Jetzt drücken sie die Verbundenheit mit unseren Partnern, Lieferanten, Kunden und Kundinnen aus, denn das haben wir mit böörds von Beginn an angestrebt und leben es.
Das war auf der besagten Reise durch Thailand. Wir wollten beide eine eigene Geschäftsidee auf die Beine stellen. Schon vor der Reise haben wir geplant, diskutiert und unsere Werte festgelegt. Es sollte ein Produkt sein, das in der Schweiz noch keiner hat, jeder und jede gebrauchen kann und das in der Schweiz produziert wird. Mit diesen Gedanken waren wir in Thailand unterwegs und haben Situationen, Menschen, Märkte und Läden viel intensiver wahrgenommen. Und ja, so hatten wir unsere Idee für den Tütenhüter bekommen. Von der Idee zum eigenständigen Produkt war es dann natürlich noch ein ziemlicher Entwicklungsweg.
Der Tubeschruberi ist auf Kundenwunsch entstanden. Wir wollten eine praktische Lösung finden, die quasi aus, bzw. mit dem Tütenhüter möglich ist. Entstanden ist ein multifunktionales Produkt zum Hüten und Quetschen. Ein Tubendrehsystem, das gleichzeitig ein Tütenhüter für kleine Tüten ist (Backpulver und Vanillezucker).
Das Besondere an den Produkten ist wirklich, dass sie in der Schweiz hergestellt werden. Und zwar im Nachbardorf von unserer Firma, in Berneck, im St. Galler Rheintal. Über die Stiftung Arwole in Sargans (für Menschen mit einer Beeinträchtigung) lassen wir unsere Produkte konfektionieren und verschicken. Die Produkte selbst sind generationenübergreifend und absolut nützlich, weil sie wasser- und luftdicht sind. Zum Beispiel kann man Snacktüten nach zwei Monaten auftun und die Snacks sind noch frisch.
Die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Musiker Bligg basiert auf Gemeinsamkeiten. In seinem Songtext von «Manhattan» heisst es: «Machs mit Stil oder lass es si». Das passt wunderbar zum Tütenhüter. Denn, eleganter kann man eine Tüte nicht verschliessen. So rocken wir also nun gemeinsam durch die Schweiz – auch zu seiner Konzerttour «Tavolata» am 14., 15. und 16. November 2024 im Salto, Kloten gibt’s eine zusätzliche Promotion.
Wie ich schon beim Tubeschruberi erwähnt habe, hören wir am meisten auf unsere Kundschaft, d.h. auf deren Wünsche via Website und im direkten Austausch. Wenn etwas mehr als 10x erwähnt wird, dann nehmen wir das ganz «fescht» ernst. Dann kommt es auf die Ideenliste. So sind z.B. auch die kleinen Tütenhüter für Backpulver und Vanillezucker entstanden und die Aufbewahrungsdose.
Da gibt es ganz viele Aspekte. Der Tütenhüter ist ein Türöffner, um ganz viele coole Menschen kennenzulernen. Ob in den Geschenkartikel-Geschäften oder an Events in der Schweiz und mittlerweile auch im Ausland. Ich finde den Austausch megacool. Verantwortung übernehmen, selbst entscheiden, selbst wirken ist das, was mir liegt. Freies Schaffen, das liebe ich. Dazu gehört auch, dass ich niemandem Rechenschaft ablegen muss, wenn ich untertags mal mit einem Kollegen Kaffee trinken gehe.
Natürlich verrate ich dir meine Vision mit böörds: Dass die Babys, die heute auf die Welt kommen, nicht mehr wissen, was ein Verschlussclip ist. 😉
Interview 2024 © Autorenduo Prof. Veronika Bellone & Thomas Matla für www.tinystartup.ch
Ein Pro Bono Projekt von
Prof. Veronika Bellone & Thomas Matla
»Weil aus den kleinsten Start-ups, Grosses entstehen kann!«
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